Quelle: designconnection; Stockach

Natur und Umwelt schützen

Solarparks und Naturschutz können Hand in Hand gehen. Untersuchungen von Praxisbeispielen zeigen, dass Photovoltaik-Freiflächenanlagen zur Erholung und zum Erhalt der Natur beitragen können. Eine gute Planung ist dafür unerlässlich. 

Förderung der Artenvielfalt

Eine Untersuchung des Bundesverbands neue Energiewirtschaft (bne) Solarparks – Gewinne für die Biodiveristät kommt zu dem Schluss, dass Solarparks die Artenvielfalt fördern können: 

PV-Freiflächenanlagen werden im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Flächen nicht gedüngt, gepflügt oder anderweitig maschinell bearbeitet. Sie haben deshalb laut bne das Potenzial, ein artenreiches Dauergrünland zu schaffen, welches sich besonders gut für die Neu- oder Wiederbesiedlung mit verschiedenen Pflanzen- und Tierarten eignet. So fördert der Solarpark die Biodiversität.

So können mehr Arten Lebens- und Nahrungsraum auf der Fläche finden, sie wird also artenreicher bzw. biodiverser:

  • Weniger als 65% Flächenbedeckungsgrad der Photovoltaikanlage
  • Mindestens 40 % verbleibende Fläche für extensive Grünflächen
  • Steigerung der Artenvielfalt durch Solarparks nachweisbar*

Auch in Bezug auf das Verhalten von Brutvögeln und anderen Vogelarten in Solarparks liefert die Geo-Tag-Der-Natur-Studie des bne einige neue Erkenntnisse.

Drei Gründe für mehr Artenvielfalt

Neuer Lebensraum für Kleintiere

Die Böden unter den Modulen müssen seltener gemäht werden. So können Pflanzen und Tiere neuen Lebensraum unter und zwischen den Modulen finden.

Solaranlagen bieten Kleintieren wie Schafen oder Hühnern ferner Schatten und Schutz.

Reichhaltige Blütenhorizonte

Unterschiedliche Blühpflanzen können ungestört wachsen und zu reichhaltigen Blütenhorizonten mit einem hohen Angebot an Pollen und Nektar führen.

So können Insekten und vor allem Bienen das ganze Jahr über Nahrungsquellen finden.

Insektenreichtum

Es entsteht Insektenreichtum, der auch verschiedene Brutvogelarten anzieht, die sich von diesen Insekten ernähren.

Auch für die umliegende Landwirtschaft schaffen biodiverse Solarparks Vorteile, da diese Betriebe Insekten zur Bestäubung benötigen.

Artenschutzgutachten sind essentiell

Im Rahmen der Planungsphase des Solarparks gibt RES verschiedene Artenschutzgutachten in Auftrag, beispielsweise für Vögel und Reptilien.

Aus den Ergebnissen dieser Gutachten können sich Artenschutzmaßnahmen wie Wildtierkorridore innerhalb des Solarparks oder Mindestabstände der Module ergeben, welche die Überquerung der Anlage durch Wildtiere erleichtert.

Förderung der Bodenqualität

Unbehandelte Grünlandflächen in Solarparks fördern die Bildung von Hummus. Hummus ist ein wichtiger Bestandteil des Mutterbodens, der Kohlendioxid bindet und die Fruchtbarkeit von Böden erhöht. Solarparks bieten gute Voraussetzungen für die Hummus-Bildung.

Der Grund: Die Fläche, auf der die Module errichtet werden, bleibt ungedüngt und weitestgehend durchlässig – also nicht versiegelt. Die Flächen von Solarparks sind nach der Bauphase störungsarm und werden nicht umgepflügt oder maschinell bearbeitet. Somit wird auch der Bodenerosion durch Wind und Regen effektiv vorgebeugt.

Der so entstehende Hummus erhöht die Boden- und die Grundwasserqualität, was sich wiederum positiv auf die Artenvielfalt auswirkt. Denn in einem gesunden Boden gedeihen mehr Pflanzen, die dann als Nahrungsquelle für Insekten dienen.

Integration in die Landschaft

Das Planungsgebiet des Solarparks liegt am Waldrand entlang der Straße oberhalb von Litzelshausen und an der Grenze zur Schweiz. Uns ist es wichtig, den Solarpark bestmöglich in die Landschaft zu integrieren und für Ausgleichs- und Aufwertungsmaßnahmen zu sorgen. Diese können im Randstreifen der Photovoltaikanlage durchgeführt werden. Hier ist vorgesehen, dass Hecken mit regional- und standorttypischen Arten angepflanzt werden, die sowohl die Wirkung in der Landschaft verbessern, aber auch als Nist-, Rast- und Nahrungsstätte für Vögel dienen können.

Sonstige Maßnahmen

Weitere Maßnahmen sind möglich, wie z. B. Insektenkästen, Brutkästen, Blühstreifen und Informationstafeln zum Thema Biodiversität. Auch ein Lehrpfad mit Angaben zu den wichtigsten Kenngrößen und Informationen rund um den Solarpark ist eine Möglichkeit, um das Projekt bürgeraktiv in die Landschaft einzubinden.

Zum Schutz der Anlage vor Vandalismus müssen Zäune errichtet werden. Diese werden durch die Heckenbepflanzung nur geringfügig sichtbar sein. Für kleine Tiere wird der Zaun einen Freiraum von ca. 20 cm über dem Boden bieten, sodass ihre Wanderbewegungen nicht gestört werden.